Tentakel für Anfänger, oder: Ich bau mir meine lekku


Da sich meine Kopftentakel echt anfühlen und einigermaßen natürlich bewegen sollten, habe ich mich für Schaumgummi als Grundmaterial entschieden. Riesenblöcke Schaumgummi, genau genommen. Hier sieht man einen Teil eines Halbblocks mit dem Umriss des Horns und der bereits ausgeschnitzten Höhlung für den Kopf.

Und so lang waren die Teile insgesamt - 1,20m. Wie man sieht, habe ich mir bereits in den Daumen geschnitten mit dem Teppichmesser, mit dem ich die Schnitzarbeiten durchgezogen haben!

Viel räumliches Vorstellungsvermögen und geduldiges Geschnipsel später: eine Hälfte des Kopfes. Der Tentakel rechts ist sehr weich, wie man schön daran sieht, dass er einfach auf meinem Sofa herumfloppt. Am unteren Ende habe ich noch mal gut 20cm Tentakel angeklebt, um auf die richtige Länge von Shaak Ti's lekku zu kommen.

Ein Schnappschuss der verwendeten Werkzeuge und des Schlachtfelds Wohnzimmerfußboden.

Die beiden Hälften des Kopfes warten darauf, zusammengeklebt zu werden.

Der fertige Schaumgummikopf. Ja, es war Weihnachten, und der nackte 12"-Qui-Gon auf dem Tisch wartet darauf, zum römischen Offizier umgearbeitet zu werden. Nur falls jeamnd fragen sollte :)

Als Nächstes brauchen wir Haut. Dazu habe ich den weichen und porösen Schaumgummikopf mit elastischem Polyestergewebe bezogen. Nicht zu elastisch, damit's nicht zu viele Falten wirft - der Stoff, den ich verwendet habe, wird als 'halbelastisches Mantelfutter' verkauft und fühlt sich eklig an, gibt aber eine wunderbare Alienhaut-Basis ab. Auf diesem Bild ist die eine Hälfte bereits bezogen, während die andere noch nackt ist. Außerdem habe ich einen Gummistreifen als Stirnband hinzugefügt, da das ganze Arrangement wegen der hohen Stirn sonst nach hinten vom Kopf runterrutscht. Ich nehme an, dass der originale Shaak-Ti-Kopf auf der Gummikappe der Schauspielerin angeklebt gewesen sein muss... in meiner Version wurde dieses Stirnband jedenfalls so eingefärbt, dass es sich nahtlos in das Make-Up einpasst und so gut wie unsichtbar ist, und den Kopf um Einiges bequemer und beweglicher macht.

Der Stoff wird mit Stecknadeln an Ort und Stelle gebracht.

Die Ränder des Stretchstoffes werden mit einer gekrümmten Polsterernadel an den Schaumstoff genäht...

...während die Seitennähte entlang der Tentakel und Hörner einfach mit einer normalen entstehen.

Ein glänzender Alienkopf.

Damit sich das Ganze auch wie Haut anfühlt, kommen als Nächstes zwei Schichten Latexmilch drauf (gibt's im Theater-/Maskenbildnerbedarf, oder für ganz Verzweifelte und Reiche auch im Sexshop!), die mit einem Schwämmchen appliziert werden. Hier musste ich ganz schön aufpassen, die 'Nasen' und herunterlaufenden Tropfen aufzufangen, schließlich sollte meine Shaak Ti ja keine Pickel haben!

Da die Latexmilch im trockenen Zustand ein recht hässliches Braungelb hat, habe ich das Ganze mit matter Modellbaufarbe wieder weiß gesprüht.

Und jetzt wird's bunt: zwei Schichten graue und schwarze Modellbaufarbe (Tamiya-Acrylfarbe ist bestens dafür geeignet, da elastisch), die erste mit dem Schwämmchen aufgetragen wegen der natürlichen verwaschenen Ränder, und die zweite mit dem Pinsel, damit die Streifen einen satten Farbton bekommen. Wer eine Airbrush hat und damit umgehen kann, ist natürlich fein raus - ich habe keine und könnte's auch nicht :)

Der fertige Kopf beim Trocknen auf einem Besenstiel. Der kleine Qui-Gon, der an meinem Kronleuchter hängt, fühlt sich offenbar bedroht und geht gerade zum Angriff über.


Jetzt kommt die Schminke...
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